Am Abend des 23. Mai 2025 fand in unserem Schutzbereich im Gewerbegebiet Kreuzbach eine größere Übung statt.
Es wurde angenommen, dass es bei der Firma KS-Gas auf dem Betriebsgelände, genauer gesagt im Bereich der Abfüllanlage, zu einer Verpuffung gekommen war, eine Person wurde dabei verletzt. Durch den angenommenen Brand bestand zudem Gefahr für umliegende Gebäude.
Die Planung der Übung sowie Einsatzleitung oblag unserem Kommandanten Thomas Raab, der um 19 Uhr die Übungsteilnehmer über Funk zum Einsatz beorderte. Neben den Feuerwehren Bärndorf, Eismannsberg, Lederdorn, Miltach und Oberndorf aus unserem KBM-Bereich Miltach waren auch die Wehren Bad Kötzting, Gehstorf, Weißenregen sowie der Schlauchwagenzug aus Bad Kötzting mit KBM Florian Heigl als Zugführer an der Übung beteiligt. Unser LF20 traf als erstes am Übungsobjekt ein und begann sofort mit der Brandbekämpfung sowie der Menschenrettung. Dabei wurde die Wasserversorgung mittels Unterflurhydrant hergestellt. Die zu rettende Person, ein Mitglied unserer Jugendfeuerwehr, wurde im Vorfeld der Übung realistisch geschminkt, sodass der Atemschutztrupp eine offensichtlich verletzte Person im Gebäude vorfand. Im weiteren Übungsverlauf unterstützte die Drehleiter aus Bad Kötzting vorm Übungsobjekt mit einer Widerstandslinie zum angrenzenden Gebäude, die Feuerwehr Miltach übernahm die Widerstandslinie auf der Rückseite des Gebäudes, zudem wurden von ihnen weitere Atemschutztrupps eingesetzt, um Gasflaschen aus dem Gebäude zu bergen und Messungen durchzuführen. Auch die Feuerwehr Feuerwehr Lederdorn führte einen Löschangriff durch und nahm die vorhandene Sprinkleranlage in Betrieb, da ebenfalls angenommen worden war, dass ein Tankwagen eben beim Befüllen stand. Die Atemschutzüberwachung wurde dabei von unserem Mehrzweckfahrzeug aus durchgeführt, insgesamt waren sechs Atemschutztrupps im Einsatz. Sie hatten dabei auch die Aufgabe, mehrere Gasflaschen aus der Abfüllanlage zu bergen und zu kühlen, diese wurden anschließend in einiger Entfernung vom angenommenen Brandobjekt gelagert.
Da bei diesem Objekt im Ernstfall eine immens hohe Wassermenge nötig ist, wurden insgesamt vier Schlauchleitungen zum Objekt verlegt. Die Feuerwehren Bärndorf, Eismannsberg, Weißenregen und Oberndorf fuhren dazu den Regen an und saugten dort mittels Tragkraftspritzen aus einem Nebenarm des Flusses an. Der Schlauchwagen der Feuerwehr Bad Kötzting verlegte von dort aus parallel die vier Schlauchleitungen von der Saugstelle zur Einsatzstelle. Da einmal die Ortsdurchfahrt Kreuzbach sowie die ST 2140 überquert werden musste, galt es zudem, die Schlauchstrecke und die entsprechenden Schlauchbrücken abzusichern. Die Förderleitungen führten durch das Obere Dorf in Kreuzbach bis zum Objekt, insgesamt ca. 500 Meter, bei einem Höhenunterschied zwischen Saugstelle und Übungsobjekt von nur etwa 5 Metern. Noch relativ neu bei größeren Schadenslagen ist das Konzept der Führungsunterstützung, welches auch bei dieser Übung Anwendung fand. Die Feuerwehr Bad Kötzting hatte diese Aufgabe übernommen, um den Einsatzleiter zu unterstützen. Dabei wurde unter anderem eine Lageskizze angefertigt, ebenso wurden wichtige Daten zur Übung dokumentiert.
Nachdem das Übungsende bekanntgegeben worden war, resümierten Einsatzleiter Thomas Raab sowie Kreisbrandmeister Alexander Beier und Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer den Verlauf der Übung und zeigten sich damit äußerst zufrieden. Sie lobten vor allem die hohe Anzahl der Übungsteilnehmer, trotz der kürzlich stattgefundenen Katastrophenschutzübung. EPHK Christian Pongratz, Dienststellenleiter der PI Bad Kötzting, der wie auch FB Bernd Hatzinger und EKBM Reinhard Kollmer den Übungsverlauf von Anfang an mit verfolgt hatte, dankte den Kameradinnen und Kameraden für die stets gute Zusammenarbeit innerhalb der Blaulichtfamilie. Auch unsere Bürgermeisterin Monika Bergmann zeigte sich beeindruckt von der Vielzahl der Einsatzfahrzeuge vor Ort und bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute und auch der Betreiber des Unternehmens zeigte sich begeistert von der Schlagfertigkeit der Einsatzkräfte. Dankesworte gab es auch die Übung auf dem Firmengelände, die angesichts des hohen Gefahrenpotenzials besonders wichtig war.
Ein Dank gilt dem Presseteam des KFV Cham, das uns einen Teil der hier dargestellten Bilder der Übung zur Verfügung gestellt hat.